Parodontitis und Alzheimer
Die Alzheimer Erkrankung ist momentan durch den Tod des bekannten Fussball Managers Rudi Assauer vergangener Woche wieder in aller Munde. Dass Parodontitis eine Alzheimer-Erkrankung begünstigen kann, deutete sich bereits in mehreren Studien in der Vergangenheit an. So konnte eine von vielen Studien bemerkenswerte Zahlen vorlegen. Nämlich dass Senioren, die unter einer Parodontitis leiden, ein 70-prozentiges Risiko haben, an Alzheimer zu erkranken.
Es konnte zwar bis vor kurzem keine direkte Verbindung zwischen Parodontitis und Alzheimer gefunden werden, allerdings hatten die Patienten, die seit zehn Jahren oder länger an einer chronischen Parodontitis litten, ein 70 Prozent höheres Risiko an Alzheimer zu erkranken, als Patienten ohne Parodontitis.
Aus ihren Ergebnissen schlussfolgerten die Forscher, dass kleine Entzündungsherde im Körper eine tragende Rolle bei der Entstehung von Alzheimer haben. Zudem verdeutlichen sie ein weiteres Mal den enormen Stellenwert der Prophylaxe – nicht nur für die Zähne, sondern auch für den restlichen Körper.
In einer nun im Januar 2019 veröffentlichten Studie konnte ein internationales Forscherteam jetzt den direkten Nachweis erbringen und die früheren Vermutungen bestätigen, wonach eine Infektion des Hirngewebes mit dem Erreger von Zahn- und Zahnfleischerkrankungen Porphyromonas gingivalis eine Ursache der Demenz sein könnte. Danach führen die von diesen Bakterien freigesetzten Enzyme zum Absterben von Hirnzellen. Wie Experimente mit Mäusen zeigten, können die Erreger von einem Infektionsherd im Mund aus bis in das Gehirn vordringen – möglicherweise über Hirnnerven oder aus dem Blut durch Überwinden der Blut-Hirn-Schranke.
Weitere Studien hierzu bleiben abzuwarten. Sollten sich diese Studienergebnissen in Zukunft allerdings bestätigen, sind das sehr gute Nachrichten. Damit könnte man gezielt Prophylaxe gegen Alzheimer betreiben. Denn gesund beginnt im Mund.
Bleiben Sie gesund,
Ihr Dr. Rüdiger Aplas